Hoher Bildungsstandard an französischen Schulen

Das Schulsystem in Frankreich ist landesweit einheitlich aufgebaut, wobei die Zuständigkeit für alle Bildungsfragen beim Bildungsministerium liegt. Insgesamt gesehen ist der Bildungsstandard an französischen Schulen ausgesprochen hoch.

Die Schulpflicht beginnt mit dem 6. Lebensjahr und endet mit dem 16. Lebensjahr. Nach fünf Jahren Grundschule, Ecole primaire, besuchen alle Schüler vier Jahre – von der Classe de sixième bis zur Classe de troisième – ein Collège. Am Ende des Collège wird das BEPC, Brevet d’Enseignement du Premier Cycle, erworben. Das BEPC ist mit dem deutschen Sekundarabschluss I gleichzusetzen.

Schüler, die eine allgemeine Hochschulreife anstreben, setzen ihre Schullaufbahn um weitere drei Schuljahre an einem Lycée, vergleichbar mit der Sekundarstufe II in Deutschland, fort. Die Jahrgangsstufen am Lycée heißen Classe de seconde, Classe depremière und Classe de terminale. Am Ende der Classe determinale finden die Prüfungen zum Baccalauréat, das dem deutschen Abitur entspricht.

Schulalltag in Frankreich

Das französische Schuljahr ist in Trimester eingeteilt. Das 1. Trimester beginnt Anfang September und endet kurz vor Weihnachten. Nach den zweiwöchigen Weihnachtsferien beginnt das 2. Trimester im Januar und endet gegen Ostern. Das 3. Trimester schließlich beginnt nach den zweiwöchigen Osterferien und dauert bis Ende Juni.

Der Unterricht beginnt gegen 8.00 Uhr und endet gegen 17.00 Uhr. Eine Unterrichtsstunde dauert 55 Minuten. Während der zweistündigen Mittagspause kannst du mit deinen Schulkameraden gemeinsam in der Schulkantine zu Mittag essen. Mittwoch- und samstagnachmittags findet im Allgemeinen kein Unterricht statt.

Zeugnisse (Bulletins scolaires) gibt es am Ende eines jeden Trimesters. Die Notenskala reicht von 0 bis 20, wobei 20 die beste Note ist.

Schwerpunktwahl nach persönlichen Interessen

Das Fächerangebot am Lycée korrespondiert mit dem der Sekundarstufe II an deutschen Schulen. Arbeitsgemeinschaften werden bisweilen angeboten. Mit dem Eintritt in die Classe de première können die Schüler entsprechend ihren Interessen und Neigungen Schwerpunkte setzen. Zur Auswahl stehen drei Bereiche: ES (Economique et Social), L (Littéraire) und S (Scientifique). Innerhalb dieser Bereiche müssen eine bestimmte Anzahl von Pflicht-, Wahlpflicht- und Wahlfächern mit einer genau festgelegten wöchentlichen Stundenzahl belegt werden.

Einstufung und Beratung

Als Austauschschüler wirst du in der Regel ein öffentliches Collège oder Lycée besuchen. Absolventen der 10. Klasse z.B. werden entweder in die Classe de seconde oder in die Classe de première eingestuft. Kriterien für die Einstufung sind neben deinem Alter in besonderem Maße deine Schulleistungen und Französischkenntnisse. Die endgültige Entscheidung über deine Einstufung trifft die Schulleitung. Bei der Beratung in schulischen Angelegenheiten wird dir ein Vertrauenslehrer, der Conseiller d’éducation, zur Seite stehen. Zu Beginn deines Schulbesuchs wird er mit dir deinen Stundenplan besprechen. Während deines weiteren Schulbesuchs kannst du dich jederzeit an ihn wenden, wenn du Fragen hast oder Rat und Unterstützung benötigst.

Kosten für den Schulbesuch

Die Kosten für Schulbücher, Unterrichtsmaterialien, Schreibwaren sowie unter Umständen für den Schultransport sind von dir zu übernehmen. Ebenso bezahlst du das Mittagessen in der Schulkantine selbst.