Erfahrungsberichte School Guest - 4 - 8 Wochen High School

Ein School-Guest-Aufenthalt ist eine tolle Gelegenheit, einmal in das Alltagsleben einer ausländischen High School hineinzuschnuppern. 4 bis 8 Wochen sind ein idealer Zeitraum, um einen ersten Eindruck vom Alltagsleben im Ausland zu erhalten. Für viele ist das der erste Schritt zum "Weltenbummler", dem noch weitere Auslandsaufenthalte folgen.

Mein High-School-Aufenthalt in Pennsylvania

Es war schon immer mein größter Wunsch, an einem Schulaufenthaltsprogramm in den USA teilzunehmen. Diese Gelegenheit wurde mir durch das School-Guest-Programm von ICXchange ermöglicht. Es beinhaltet einen vierwöchigen Schulaufenthalt und das Wohnen bei einer Gastfamilie.

Das Team von ICX organisiert Aufenthalte in den Bundesstaaten Pennsylvania, Wisconsin, New York und New Jersey, in denen übrigens auch Nachfahren deutscher Einwanderer leben. Ich schrieb eine Bewerbung und bekam eine Woche vor dem Abflug den Namen meiner Gastfamilie mitgeteilt! Ich war so gespannt, als ich den Brief sah. Ich sollte nach Nazareth, Pennsylvania kommen.

Gemeinsamer Flug in die USA

Mit Lufthansa flog ich via Frankfurter Flughafen nach Newark, einen der Flughäfen New York Citys. In Frankfurt traf ich sechs andere deutsche Schülerinnen und Schüler, die mit mir nach Amerika flogen. Henrike, ein Mädchen aus Hamburg, kam zu einer Gastfamilie, die mit meiner befreundet war und die ganz in der Nähe wohnte.

Ich war froh, dass noch eine andere Deutsche in meine Stadt mitkam. Nach einem achtstündigen Flug, einer weiteren zweistündigen Wartezeit und einer wegen eines Schneesturms dreistündigen Autofahrt kam ich in Nazareth an. Dort wurden Henrike und ich von unseren Gastfamilien empfangen. Gleich am nächsten Tag gingen wir zu einer Superbowl-Party –  das wichtigste Sportereignis in den USA!

Ausflüge mit der Gastfamilie und anderen Austauschschülern

Ich kam zu der Manis Family, die aus meinen Gasteltern Rhonda und Lee Manis und deren Söhnen Parker und Nathan bestand. Die Söhne waren allerdings bereits erwachsen, der eine lebte in New York City, der andere nahe Pittsburgh. Ich hatte die Freude, beide zu treffen, wobei ich sowohl New York als auch Pittsburgh zu sehen bekam. Meine Gastmutter Rhonda und ich unternahmen noch viele tolle Ausflüge. Außerdem haben wir eine lokale Schokoladenfabrik und eine Gitarrenmanufaktur besichtigt. Mit Henrikes Gastfamilie war ich dann auch noch im Franklin Institute in Philadelphia. Außerdem luden Lee und Rhonda Henrike und mich nach einem Ausflug in die nächstgelegene Stadt Betlehem in ein typisches amerikanisches Restaurant ein.

Ich kann mir keine bessere Gastfamilie als die Manis Family vorstellen. Bei ihnen habe ich sehr viel über amerikanische Kultur und Lebensweise gelernt.

Die letzten beiden Tage verbrachten alle Austauschschüler zusammen mit einer Mitarbeiterin der amerikanischen Partnerorganisation in New York City. Dort fuhren wir unter anderem auf das Empire State Building.

High School in den USA – ganz anders als bei uns

Während meiner Schulzeit in Nazareth High besuchte ich verschiedene Kurse wie zum Beispiel „World History“, „Chemistry“, „CAD“ und „Sport“. Weil dort auch „Deutsch als Fremdsprache“ unterrichtet wurde, nahm ich auch daran teil. Der Unterricht dauerte jeden Tag von 7.30 bis 14.30 Uhr. Zu Mittag aß ich zusammen mit den anderen Schülern in der Cafeteria der Schule. Das angebotene Essen war allerdings ein wenig eintönig.

Eine Unterrichtsstunde dauert in Amerika eineinhalb Stunden und besteht meist aus einer PowerPoint-Präsentation. Die Tests, die die Schüler schreiben, lassen sich nur schlecht mit unseren Prüfungen vergleichen, da es immer das gleiche Schema war. Sie bestanden aus einem Lückentext, einem Aufsatz und einem Multiple-choice-test. Deshalb waren sie im Allgemeinen einfacher, da kaum unangekündigte Tests geschrieben wurden.

„Home Room“ und „Eagle Block“

Nach dem ersten Block (so heißt eine Unterrichtseinheit) gingen wir in den „Home Room“, wo die Schulnachrichten per TV übertragen wurden. Alle Schüler sprachen hier eine Art „Fahnengruß“. Allgemein nutzt man den „Home Room“ jedoch eher, um sich zu unterhalten.

Nach den Schulstunden musste man sich eine dreiviertel Stunde in einem anderen Raum aufhalten, um Hausaufgaben zu machen. Da aber die Schüler der Nazareth High kaum Hausaufgaben aufhatten, schien uns allen die Zeit für den sogenannten „Eagle Block“ etwas vergeudet.

Im Großen und Ganzen gefiel mir meine Schulzeit in Nazareth sehr gut – abgesehen davon, dass Struktur und Ordnung manchmal nicht so wichtig genommen wurden, wie ich es aus Deutschland gewohnt bin. Auch profitiert die Schule durch die aufgeschlossene Art der Schüler und Lehrer und deren Engagement, den Unterricht interessant zu gestalten.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Monat in Amerika einer der Schönsten war, die ich bis jetzt erlebt habe. Ich habe so viele unterschiedliche Menschen, Lebensweisen und Eigenschaften kennengelernt, mein Englisch verbessert und viele interessante Städte wie z.B. New York City gesehen.

Sophie aus München war im Februar mit ICX als School Guest in Pennsylvania, USA.